Geocaching mit Kindern, Wandern mit GPS

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Gefunden!

Die Geocacher. Das war für mich immer ein schrulliges Völkchen: Stapften durch den Wald, nur um eine Tupper- oder Filmdose unter Wurzeln oder in Erdlöchern zu finden. Ein bisschen wie Ostereier suchen als Kind, nur dass nichts zum Naschen drin ist, sondern ein Notizbuch, nein ein Logbuch. Und statt sich die Umgebung anzusehen, starrten sie auf ein GPS-Gerät.

Na gut, auch ich bin nicht frei von Vorurteilen. Aber ich bin bereit, meine Meinung zu überdenken und zu ändern. Das habe ich getan. Mittlerweile gehöre ich auch zu denen, die vor einem Ausflug mit der Familie im Internet nachschauen, ob am Ziel oder auf dem Weg dahin vielleicht ein Cache versteckt ist, den es zu „loggen“ gilt. Denn ganz nebenbei ist Geocaching eine wunderbare Art, den Unterhaltungswert einer Wanderung mit Kind oder des Familienspaziergangs aufzupeppen. Der öde Sonntagsspaziergang wird zum Event mit „Spiel, Spaß und Spannung“.Und die Wanderung zur Hütte in den Bergen bekommt auf diese Weise vielleicht ein zusätzliches Motivationsschmankerl. Viele Wanderregionen verbergen an den Wegen und sogar auf dem Gipfel kleine Dosen mit Logbuch. Damit haben Tourismusbüros auch eine neue Zielgruppe entdeckt: Den Geocacher.

Geocaching ist ein Spiel für Erwachsene, aber eben ein Spiel. Und als solches spricht es das Kind in uns an. Genau deswegen ist es etwas, das man – unter bestimmten Voraussetzung – mit Kindern gemeinsam unternehmen kann.
Den ersten Cache fanden meine Tochter und ich auf einem Spaziergang durch den benachbarten Wald und abseits der Wege. Da in der Umgebung viele Familien wohnen, fanden wir darin kleines Spielzeug wie z.B. ein Playmobil-Männchen. Das lässt Kinderherzen höher schlagen. Ein echter Schatz! Mitten im Wald! Aber nicht vergessen: Wer einen Schatz entnimmt, muss etwas Gleichwertiges wieder hineinlegen!
Grotte

Hier wäre eine Taschenlampe nützlich gewesen

Die zweite Suche endete enttäuschend. Das war mein Fehler. Denn bestimmte Dinge sollte man bedenken, bevor man Kinder zur Schatzsuche einlädt. Der Cache lag in einer kleinen Grotte, ich hatte keine Taschenlampe mit und folgerichtig bekam meine Tochter Angst im Dämmerlicht. Finden konnte ich den Cache natürlich auch nicht ohne Licht und mit einem jammernden Kind dabei. Wenn so etwas öfter passiert, läuft man Gefahr, den Kleinen die Schatzsuche zu verleiden.
Hier also ein paar Tipps, damit das Geocaching auch den Kindern Spaß macht:
Sucht Euch auf Geocaching.com einen Cache aus, der folgende Eigenschaften besitzt:
•                Typ: Er ist grün, also ein „Traditional Cache“. Denn es gibt viele Varianten, die aber für Kinder und Anfänger zu kompliziert sind.
•                Schwierigkeitsstufe (Difficulty): max. 2 Sterne.
•                Terrain: max. 2 Sterne.
•                Größe: „large“ oder „regular“. Auf keinen Fall ein „micro“ Cache (Filmdose) .
Jeder Cache besitzt Attribute, die sich auf die Beschaffenheit des Terrains, die notwendige Ausrüstung, Risiken und andere Eigenschaften beziehen. Sie geben Hinweise darauf, worauf Ihr Euch bei der Such einlasst. Das ist umso wichtiger, wenn Kinder dabei sind. Wenn ein Cache folgende  Attribute aufweist, ist er für Kinder am ehesten geeignet:
    
Cover Cache! Geocaching mit Kindern

Buchtipp für Kinder ©mixtvision Verlag

Bevor Ihr losgeht, denkt daran: Ihr solltet eine Kleinigkeit bei Euch führen, um es gegen einen gefundenen „Schatz“ im Cache auszutauschen.
Um das Spiel Kleinkindern schmackhaft zu machen, gilt es, Frust zu vermeiden. Vielleicht ist es bei kleinen Kindern anfangs besser, Caches zu suchen, die Ihr schon einmal gefunden habt. So kann das Kind von Euch geführt werden und kommt mit Sicherheit zum Erfolgserlebnis. Eine erfolglose Suche ist nicht nur für uns Erwachsene frustrierend. Für Kinder umso mehr … Da darf man schon mal tricksen.

Eine wunderbare Einführung ins Geocaching mit Kindern findet Ihr auch hier. Und falls Eure Kinder schon acht Jahre oder älter sind und sich tatsächlich fürs Geocaching begeistern lassen, dann sind diese Bücher mein Geschenktipp für Euch:

GPS-Gerät ausleihen oder Geocaching-App herunterladen – und dann einfach mal ausprobieren! Viel Spaß.