Auf die Buckel! Am Kragenjoch in der Wildschönau

Gipfelkreuz, Gipfelbuch, Gipfelfoto und fertig? Für Kinder darf es beim Wandern ruhig ein bisschen mehr sein. Wie wäre es zum Beispiel mit einer riesigen Buckelwiese am Gipfel? Für kleine Wanderer hat das Kragenjoch (1425 m) in der Wildschönau genau das zu bieten. Sie lassen sich nicht lange bitten: Auf und ab über die Buckel zu rennen, über die Mulden zu springen oder sich kauernd in ihnen zu verstecken – das ist ein kindlicher Reflex, und das Spiel umso befreiter, da man weiß: Ab jetzt geht es nur noch bergab.

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Gipfelglück am Kragenjoch

Die Eltern können sich ja indes auf der Sonnenliege langweilen und am ach so schönen Panorama mit den noch verschneiten Gipfeln satt sehen, welches Kinderaugen sträflich ignorieren.

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Chillen mit Aussicht

Ursprünglich, traditions- und naturverbunden – das Hochtal der Wildschönau zählt zwar zu den Kitzbüheler Alpen. Ohne Durchgangsverkehr, Industrie oder touristisch allbekannte Ortsnamen genießt es aber den Ruf, ein Hort des sanften Wandertourismus zu sein. Und hier gibt es auch eine jener Wandertouren, die für Familien schlichtweg perfekt sind: abwechslungsreich und spannend im Aufstieg für die Kinder, aussichtsreich für die Eltern und gesellig auf der Hütte für alle: die Kragenjoch-Rundtour mit einer Kraxelei durch eine Steinrinne, einer Grotte im Fels, dem Gipfelplateau samt Buckelwiese und Bergpanorama sowie der urigen Achentalalm zum Schluss. Entdeckt habe ich die Tour im vergangenen Herbst. Aber ich habe mir sagen lassen, dass sie im Frühjahr zusätzlich mit einer endlosen Blumenpracht auftrumpfen kann.

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Buckel-Wiesen-Idyll

Mit dem Auto erreicht man beim Borstadl über Oberau schnell eine Höhe von knapp 1200 m, wo ihr parken könnt. Von hier führt ein Forstweg links leicht bergauf zur Achentalalm, zunächst durch den Wald, danach kurz vor der Alm um einen markanten Hügel mit Baum und Bankerl herum. Die Kinder erklettern sofort den Hügel und besetzen die Aussichtsbank oder entdecken den kleinen Spielplatz vor der Almhütte.

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Die Achentalalm

An diesem Fleckchen Erde mit dem herzerfrischenden Blick auf die schon oder noch verschneiten Gipfel der Kitzbüheler kostet es Mühe, die Kids zum Weitergehen zu überreden – und sich selbst vielleicht auch. Nach der Achentalalm könnt ihr gleich rechts bergauf zum Kragenjoch wandern (die kurze Version), oder ihr folgt einem Pfad links hinab über den Bach und einen Holzsteg, über die Wiese hinab bis zum Forstweg. Diesem noch ein Stück bergab folgen bis zum Abzweig „Steinrinne“.

Erst runter, dann rauf

So viel zur Kür. Jetzt wird es ernst: Ab hier geht es ca. 300 Höhenmeter steil im Zickzack bergauf durch den Wald. Auf halber Strecke solltet ihr unbedingt die Gelegenheit zu einem kurzen Abstecher nach rechts zur Felsengrotte nutzen. Zeit zum Durchatmen und Ablenken. Denn danach geht es weiter zwischen immer enger stehenden Felswänden bergauf. Endlich auf dem Sattel angekommen nehmt ihr rechts den Steig zum Gipfel Kragenjoch. Der Steig verlässt den Mischwald und… Tataaa! Vor uns liegt die Buckelwiese. Die Mühen des Aufstiegs dürften spätestens jetzt vergessen sein.

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Buckel-Hüpfen

Ein Wiesenpfad führt hinab (!) zum Gipfelkreuz mit Sonnenliege und irgendwann, wenn sich die Kids hier oben ausgetobt haben, weiter bergab über offenes Gelände zurück zur Achentalalm. Jetzt endlich könnt ihr euch die Almschmankerl schmecken lassen. Tipp: Mittwoch ist Schmalznudeltag. Das riecht man bis zum Gipfel!

Tourenverlauf

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Tourenverlauf auf gpsies.com

Tourendaten

Wo geht’s los? Jausenstation Borstadl (1173 m), Eggweg 31, A-6311 Oberau (für Große ab Oberau über den Waldsteig „Minzweg“ zum Borstadl, zusätzliche 200 Höhenmeter)
Wie hoch? 410 Höhenmeter
Wie weit? ca. 5 Kilometer
Wie lang? ca. 2,5 Stunden Gehzeit (ohne Pausen)

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