Nicht Berg, nicht Stein, nein: TaubenSEE

Was macht die Taube in den Bergen eigentlich so beliebt? Ich denke da an den Taubenstein hoch über dem Spitzingsee und den Taubenberg, die ich in diesem Blog auch schon beschrieben habe. Ich sage das nur, weil es immer wieder zu Verwechslungen kam, als ich die Tour zum Taubensee ankündigte. Den gibt es nämlich auch, ein Bergsee im Chiemgau an der Grenze zu den Kitzbühelern, der sich, wie Taubenberg und Taubenstein, ebenso als Tagesziel für Familientouren anbietet.

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Auch wolkenverhangen ein schöner Ort, der Taubensee

Viele Routen führen zum Taubensee und zur dazugehörigen Taubenseehütte (1165 m) hinauf. Der schönste führt wohl in eineinhalb Stunden von Schleching/Ettenhausen im Norden über verschiedene einladende Almen (Peterer Alm, Donauer Alm und Chiemhauser Alm) und den für Kinder spannenden Kroatensteig hinauf. Doch den mussten wir uns für später aufheben.

Kinderfreundliche Almen am Weg

Denn Regen war angesagt und die Wege waren sowieso schon nass. Da wollten wir unsere Kinder nicht über den glitschigen Steig schicken. Unsere Alternative: Von Kössen im Südwesten aus führt ein meist breiter und mäßig ansteigender Wanderweg über die Rinderbrachalm und die Frankenalm (beide bewirtschaftet) hinauf zu See und Hütte. Vom Wanderparkplatz Schaffler aus wählt man an der ersten Gabelung den rechten Weg und ist von dort leider viel zu schnell bei der Rinderbrachalm. Denn dort warten zwei Esel zum Streicheln auf die Kinder, was wir uns natürlich nicht entgehen ließen. Aber zum Einkehren ist es hier wahrlich zu früh.

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Esel streicheln an der sympathischen Rinderbrachalm

Die nächste Station ist die Frankenalm, wo sich die Kinder gleich auf die Schaukel und diverses Spielzeug stürzten. Auch das ist sicher ein schöner Ort zum Verweilen, wäre da nicht die nächste Regenfront im Anmarsch gewesen und der See nicht so nahe gelegen. Aber so suchten wir den direkten und steilen Weg hinauf und gelangten trocken zur Taubenseehütte. Hier lässt es sich gut einkehren, bevor man die übrigen fünf Minuten Gehweg zum See in Angriff nimmt, einmal um die Bergkuppe herum.

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Die Frankenalm lädt auch zur Rast ein

Molche und Frösche am See

Der liegt plötzlich dunkelblau vor uns. Das „Auge des Chiemgau“ nennen ihn manche, heißt es. Ob das die Tiroler auch so sehen? Denn mitten durch ihn hindurch verläuft die Grenze zwischen Bayern und Tirol. Bei sonnigem, warmem Wetter gibt’s hier mit einem Bad im See ein Gipfelvergnügen der besonderen Art. Wir waren eh schon etwas nass vom Regen und haben uns das gespart. Wer Glück hat, trifft in diesem sumpfigen Gebiet aber jede Menge Getier, Molche und Frösche konnten gesichtet werden.

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Fast drübergestolpert über diese beiden kleinen Ungeheuer

Wer Zeit hat, läuft den spannenden Pfad am See entlang ein Stück weiter. Leider führt er nicht ganz um ihn herum. Auf jeden Fall aber ein Platz zum ausgiebigen Spielen und Kaulquappen beobachten.

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Ein spannender Pfad führt am See entlang.

Von der Taubenseehütte zurück nahmen wir den unterhaltsamen Zickzack-Steig hinab zur Ast-zu-Moosenhütte, der vor der Hütte rechts beginnt und auf dem die Eltern die Aussicht genießen könnten, müssten sie nicht immer wieder ihre Kids einbremsen, weil diese gerade wieder ordentlich Fahrt aufgenommen haben. Unten führen Holzstege über einen Sumpf, bevor man wieder auf einen breiten Wanderweg stößt, der zum Parkplatz zurückführt.

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Der unterhaltsame „Downhill“ von der Taubenseehütte.

Und übrigens: Der Taubensee hat mit dem gurrenden Vogel nichts am Hut. Stattdessen hielten als Namensgeber die im See lebenden Krebse her – man nannte sie dort einst „Dauppn“.

Anfahrt: Von München über die A8 und A93 bis Abfahrt Oberaudorf. Über Niederndorf und Walchsee nach Kössen. In der Ortsmitte links neben dem Gemeindeamt Kössen in den Mühlbergweg einbiegen. Ca. 4 km der Fahrstraße folgen bis zu den letzten Bauernhöfen und zum Parklatz Schaffler (gebührenpflichtig).

Tourendaten: 300 Hm, 1,5 – 2 Std. Aufstieg, 1,5 Std. Abstieg

Tourenverlauf

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Tourverlauf zum Taubensee über Taubenseehütte | @gpsies.com

4 Comments

  1. Da war ich im Frühjahr, als der See noch vereist war. Wir sind aber von der Tiroler Seite gekommen.
    Viele Grüße, Uli

  2. Hi Uli, wir sind auch aus der Tiroler Seite gekommen. Der Kroatensteig ist aber bestimmt auch lohnenswert. Lieben Gruß, Ute

  3. Hey,
    ich schließlich mich Uli an:-) Ich war dort ebenfalls im Frühjahr ist eine tolle und einfache Wanderung. Wenn Lust und Laune kann man das Sonnwendköpfl noch mit mitnehmen.
    VG Oli

  4. Hallo Oli,
    ich muss da auch unbedingt noch einmal bei schönem Wetter hin. Das Sonnwendköpfl schaue ich mir auch mal an. Vielleicht passt das ja auch mit Kindern. LG Ute

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