Wandern mit Kindern: Fünf Tipps für die Motivation

„Mama, wann sind wir endlich da?“ Wenn Euer Kind bereits fünf Minuten nach dem Start eurer lange im Voraus geplanten Familienwanderung diese Frage stellt, dann ist das ganz normal. Die wenigsten Kinder laufen vom Start weg geradewegs und schnurstracks zur Hütte oder den Gipfel hinauf. Die Frage ist vielmehr: Wie halte ich mein Kind bei Laune? Und wie animiere ich es zum Weiterlaufen?

Familienwanderung_Rosskopf_Wildschönau_11

Kleine Abenteuer am Wegesrand

Sicher: Jeder kennt sein eigenes Kind am besten und weiß, womit er/sie am ehesten bei ihm punkten kann. Dennoch habe ich hier eine kleine Sammlung zusammengestellt, womit Kinder vielleicht immer mal wieder neu zum Laufen motiviert werden können:

Stempel sammeln

Kinder brauchen Erfolgserlebnisse. Und zwar welche, die sie herzeigen und am besten auch sammeln können: Mit einem selbstgebastelten Wanderpass oder mit diesem ersten Tourenbuch für Kinder „Meine Berge“ kann sich der Wandernachwuchs direkt beim Hüttenwirt oder auf dem Gipfel seine Wanderstempel abholen. Ihr werdet sehen: Die Kids werden es nicht versäumen, an der Hütte nach dem Stempel zu fragen. Allein schon, weil jeder Stempel anders ist, und euer Kind entsprechend neugierig ist. Probiert es doch mal aus!
Stempelsammeln

Stempel fürs Tourenbuch

Stempeln_Kranzberg

Wer hat den schöneren Stempel?

Kinder lieben das Rudel

Das beste Mittel gegen Langeweile oder Lustlosigkeit sind andere Kinder. Sie motivieren sich gegenseitig und werden nicht so schnell müde. Sucht Euch also gleichgesinnte Familien! Wenn im Freundeskreis keine Bergfexe mit Kindern zu finden sind, so sind vielleicht die Familiengruppen in den Sektionen des Deutschen Alpenvereins eine lohnende Anlaufstelle. Sie organisieren regelmäßig Tages- und Wochenendausflüge für Familien.

Tauplitzalm_Hollhaus

Spiele für unterwegs

  • Schätze verstecken (ein Elternteil geht ein Stück vor und lässt kleine Schätze fallen – Steinchen, Murmeln, Gummibärchen. Das Kind muss sie suchen),
  • Lieder singen und erraten (Mama pfeift eine Melodie, das Kind muss den Text erraten),
  • Reime finden („Was reimt sich auf …?“),
  • Farben suchen („Ich sehe etwas, was Du nicht siehst …“),
  • „Ich packe meinen Rucksack und nehme mit …“
Kraxeln statt Laufen!

Kraxeln statt Laufen!

Pause vom Laufen

  • „Engelchen, Engelchen flieg“ (Damit das Ganze für die Eltern nicht zu anstrengend wird, zwischen jedem Flug schön lange zählen, vorwärts und rückwärts)
  • „Komm in meine Arme …“ (Kind kommt in die Arme gelaufen und bekommt einen kurzen Rundumflug)
  • Hindernisse auf dem Weg einbauen (Balancieren auf Baumstämmen, Hüpfen, Slalom laufen)
  • Klettereinlagen an Felsenbrocken und gestapelten Baumstämmen
  • Steinchen werfen an Bachläufen
  • Picknick auf der nächsten Bank
Wasserspiele

Wasserspiele

Mit allen Sinnen

  • Hören: Augen schließen. Was hörst Du?
  • Sehen: Wanderstöcke suchen, kleine Tiere mit der Becherlupe fangen, durchs Fernglas schauen
  • Fühlen: Wenn möglich, barfuß laufen über Moos, Holz und Gras laufen
  • Riechen: Mädchen pflücken gern Blumen. Aber Achtung: Viele stehen unter Naturschutz, und das sollten die Kinder wissen. In einer Blumenpresse können die schönsten Blüten aufbewahrt werden.
Weitere Tipps für Eure Wanderungen mit Kindern findet Ihr auch in meinem Buch: „Meine Berge – Tourenbuch für Kinder“.