Über den Walderlebnispfad zu den Kuhfluchtfällen

Diese Wandersaison steht unter dem Motto: Touren für die kürzesten Beine. Soll heißen: Die Kindertrage bleibt daheim, Junior muss – nein, er darf jetzt auch laufen. Durfte er letztes Jahr auch schon, wollte er aber nicht. Das heißt aber auch, dass unsere Familientouren wieder ein wenig einfacher werden – weniger Höhenmeter, kürzere Strecke, damit Wandern auch dem kleinsten Kind Spaß macht. Die Große beschwert sich darüber natürlich auch nicht, solange die Wege so unterhaltsam, abwechslungsreich und spannend sind wie der Walderlebnispfad bei Farchant zu den Kuhfluchtfällen. Im Gegenteil, ich habe selten so ein Kompliment von ihr bekommen: „Wow, Mama, da hast du ja eine tolle Tour ausgesucht!“

Walderlebnispfad zu den Kuhfluchtfällen

Im Hintergrund die Zugspitze

Jedes Mal, wenn ich an Farchant vorbei von Garmisch nach München gefahren bin, habe ich mich kurz vor der Einfahrt in den Tunnel gefragt, was das für ein Wasserfall ist, der da hoch oben aus der Felswand heraus bricht. Jetzt weiß ich es. Es sind die Kuhfluchtfälle. Dorthin führt der Walderlebnispfad, der in Farchant am Ende der Esterbergstraße startet und über verschiedene Spiel- und Rätselstationen zum Thema Wald führt.

Walderlebnispfad

Über das Baumtelefon balancieren

Wo das alte Floß auf dem Trocknen liegt geht es zunächst durch lichten Mischwald, mit Holzschildern sind die verschiedenen Baumarten benannt. Danach passieren wir eine große Wiese bis zu einem großen Unterstand, dem „Baum-Parapluie“. Hier probieren wir kurz aus, wie schnell bzw. langsam das Wasser durch Waldboden sickert. An der Waldschule lassen wir die Kinder Schule spielen, denn das machen Kindergartenkinder so gern, und auch an dem Klanghölzern dürfen sie sich ausprobieren. Was zunächst wie ein langer Balancier-Stamm aussieht, entpuppt sich als „Baumtelefon“: Ein vorsichtiges Kratzen an dem einen Baumstammende kann man noch am anderen Ende hören. Und so geht es unterhaltsam weiter bis zum Bach, der zum Steine werfen und Picknick einlädt.

Walderlebnispfad zu den Kuhfluchtfällen

Picknick am Bach

Rechts hinauf führt der schmalere jetzt etwas steilere Weg zu den Wasserfällen. Aber vorher werden die Kinder noch einmal bespaßt: ein kurzer Barfußpfad und das anschließende Kneippbad bringen Schwung in die Waden, und jeder darf mal beim „Tierweitsprung“ ausprobieren, ob er so weit wie ein Hase springen kann. Immer den Bachlauf entlang geht es an kleineren Wasserfällen vorbei hinauf bis zur Brücke. Während die einen hier beim Rauschen des Wasserfalls in einem Unterstand rasten, können die anderen noch ein Stück aufsteigen zur nächsten Stufe des Wasserfalls. Kleinere Kinder sind hier an die Hand zu nehmen.

Walderlebnispfad zu den Kuhfluchtfällen

Ein Kneippbad nehmen – oder lieber nicht

Wieder zurück an der Brücke lassen wir uns noch einmal die Gischt ins Gesicht sprühen und laufen wieder bergab und lassen die Kids am Wegekreuz auf der Flachwurzel klettern. Der Rückweg führt am Abzweig rechts und in die Ortschaft hinein bis zum Spazierweg, der an der Loisach entlang zurück zum Parkplatz führt. Eine entspannte Runde, auf der man mit Kindern dennoch mehrere Stunden verbringen kann, und Junior ist tatsächlich fast alles gelaufen. Das wohlverdiente Eis bekommen er und die „Großen“ im Café hinter dem Bahnübergang.

Walderlebnispfad zu den Kuhfluchtfällen

Die Gischt zaubert ein Lachen ins Gesicht

Tourdaten: 150 Hm, 4 km, Gehzeit: 1,5 h (ohne Spielpausen! Mit Picknick waren wir vier Stunden unterwegs.)

Anfahrt: A 95  und B2 Richtung Garmisch, vor der Tunneleinfahrt rechts nach Farchant Ortsmitte. Nach dem Gasthof Kirchmayer links in die Bahnhofstraße, die Bahngleise und die Loisach überqueren, danach rechts bis zum Parkplatz beim Warmfreibad und Skilift.

Tourverlauf Kuhfluchtfälle

Tourverlauf auf www.gpsies.com

 

Für kurze Beine ebenfalls ideal: Zur Schopperalm durch Gießenbachklamm

Auch im Estergebirge: Familienwanderung zur Gamshütte

 

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