Kranzhorn-Hütte: Familienklassiker im Chiemgau

Die erste Familienwanderung dieses Jahr (fast) ohne Schnee führte uns vergangenes Wochenende auf’s Kranzhorn. Nicht dass ich dort zum ersten Mal gewesen wäre. Sowohl zu Fuß als auch mit dem Mountainbike, allein, mit Familie oder mit Freunden bin ich schon einige Male dort gewesen und habe auf dieser schönen Alm schon einige Kaiserschmarrn verdrückt (wie lautet eigentlich die Mehrzahl von Kaiserschmarrn?). Meine Tochter aber ist nun auch erstmalig mit hinaufgewandert. Und deshalb landet die Tour nun endlich in diesem Blog.

Kranzhorn1

Picknick auf einem Findling

Hütte mit Streichelzoo und Kinderstammtisch

Das Kranzhorn ist ein sehr charakteristischer Gipfel, 1368 Meter hoch über dem Inntal bei Erl gelegen. Das Besondere: Er hat zwei Gipfelkreuze: ein bayerisches und ein Tiroler Kreuz. Das ist natürlich nicht der Grund, warum hier die vielen Familien hochwandern. Deren Ziel ist die Kranzhorn Schutzhütte, genauer genommen der Riesenspielplatz auf dieser idyllischen Alm, inklusive Streichelzoo und Kinder-Stammtisch.

Kranzhorn5

Malerisches Wandergebiet

Mit so einem Ziel vor Augen lassen sich auch kleine Kinder bestens zum Weiterlaufen motivieren. Obendrein sind vom Wanderparkplatz aus nur knapp 300 Höhenmeter zu überwinden und der Weg führt zum großen Teil über freies, sonniges Almgelände, später durch den Wald bergauf. Eine echte Familientour also.

Kranzhorn7

Wunderschöne Lage der Kranzhornhütte

Gefiederte Kröte am Wegesrand

Schon nach wenigen hundert Metern nach dem Wanderparkplatz (947 m) kommen wir an der Hintermoar-Alm vorbei. Die ist leider erst ab Ende Mai geöffnet, bietet dann aber die Möglichkeit, frischen Almkäse auf dem Rückweg mit nach Hause zu nehmen. Eine schöne erste Ablenkung vom Thema „Mama, wann sind wir endlich bei der Hütte?“ bietet die aus einem Baumstamm geschnitzte und bemalte Holzfigur am Wegesrand. Ich lese von der daneben stehenden Tafel die Sage von der „gefiederten Kröte“ vor (das muss ich auf dem Rückweg noch einmal tun) und weiter geht’s bergan.

Kranzhorn2

Charmanter Empfang an der Hütte

Bei einem Picknick auf der Bank mit schönem Blick aufs Kaisergebirge tankt die Kleine noch einmal Energie und freut sich über die Blumenpracht auf den Almwiesen. Hat man vergangenes Jahr noch viele Wanderer über die Wiesenhänge den Weg abkürzen sehen, so nehmen sich dieses Jahr – bis jetzt zumindest – viele die Schilder zu Herzen, auf denen auf die Zerstörung der Natur durch diese Abschneider hingewiesen wird.

Kranzhorn6

Die letzten Meter zur Alm

Hilfe: Kaiserschmarrn aus?

Bei einem dieser Schilder flunkern wir ein bisschen und erzählen unserer Tochter, hier stünde geschrieben: „Kaiserschmarrn ist bald aus. Wer sich jetzt nicht beeilt, bekommt keinen mehr.“ Eine Notlüge, denn wir befürchteten, sonst nie oben anzukommen. So ist das halt mit den ganz Kleinen.

Kranzhorn3

Austoben auf dem Spielplatz

Aber wir haben es geschafft – zwei Stunden für 300 Höhenmeter! Egal, der Weg ist das Ziel. Vorsicht mit den Versprechungen: Der Streichelzoo beherbergte vorerst leider nur ein (!) Kaninchen, aber den Kaiserschmarrn, den gab’s zum Glück noch. Dazu jede Menge Sonne und Spaß mit anderen Kindern auf der Spielwiese. Der nahe gelegene Gipfel (20 Minuten) bietet zwar die Panorama-Aussischt, die der Hütte fehlt, ist aber nur etwas für die Eltern. Da ich schon einmal oben war und wir außerdem mal wieder sehr lange auf’s Essen warten mussten, hab ich mir den gespart.

Tourverlauf

Kranzhorn_Tourverlauf

Tourverlauf auf gpsies.com

Wie hoch? 330 Höhenmeter
Wie weit? 7 Kilometer
Wie lang? ca. 3 Stunden (ohne Pausen)

Was muss ich wissen?

Geöffnet ab 1. Mai 2016, Telefon: +43/(0)664/9053983, +43/(0)/676 4321436, www.kranzhorn.at

Anfahrt

Den Parkplatz der Kranzhornhütte erreicht man von München aus über die Inntalautobahn A93, Ausfahrt 59-Oberaudorf, rechts abbiegen auf Tiroler Straße, weiter auf Audorfer Str./B172, im Kreisverkehr dritte Ausfahrt (Erler Landesstr.) nehmen, weiter auf Zollhaus, geradeaus auf Mühlgraben, im Dorf rechts abbiegen, weiter über Erlerberg hinauf bis in den Wald.