Zuletzt habe ich über unsere Familientouren mit dem Mountainbike plus Anhänger und FollowMe-Tandem im Ostkarwendel berichtet. Aber die Region rund um den Achensee bietet natürlich auch schöne Wanderziele für Kinder an. Hier sind drei davon, die auch schon für Vierjährige gut zu meistern sind:
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| Allein im „Adlerhorst“ |
Das Rofan ist immer wieder herrlich. Die schönsten Touren fernab des Trubels aber, beispielsweise zur Rofanspitze oder Hochiss, sind mit kleineren Kindern leider zu lang oder zu anspruchsvoll und damit bleibt am Ende nur der Gschöllkopf, wenn man einen kleinen Gipfel erreichen möchte. Immerhin, mit der Rofanseilbahn wird man von Maurach aus auf 1840 Meter transportiert. Mehr oder weniger bequem, denn an schönen Tagen und am Wochenende steht man erst an, um sich dann in der Gondel mit mehreren Dutzend Fahrgästen in die Gondel zu pressen.
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| Von unten recht stattlich – der Gschöllkopf |
Kaum oben angekommen, zieht die so genannte Air Rofan die Kinder in ihren Bann. Denn in dieses Fluggerät geschnallt rasen alle drei Minuten Erlebnishungrige kreischend 200 Höhenmeter vom Gschöllkopf mit bis zu 80 km/h hinab, über den Köpfen der zahllosen Wanderer hinweg. Die Stille der Berge findet man hier nicht. Der Adlerhorst, eine Stahlkonstrukt auf dem Gschöllkopf auf 2040 Metern ist eine Aussichtsplattform und das Ziel unserer kurzen Wanderung.
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| Laut kreischende Passagiere fliegen im „Air Rofan“ über die Mauritzalm |
Nachdem sie sich vom Anblick der dort startenden Paraglider losgerissen hatte, war unsere Tochter sofort voll mit dabei. Erstens wollte sie sehen, wo dieser verrückte „Vogel“ startet (sie erwartete dort oben wohl auch eine Hütte) und zweitens ist der Weg für kleine Wanderer mit kurzen Klettereinlagen versehen, immerhin mit Seilen zum festhalten und nirgendwo wirklich gefährlich. Das fand sie jedenfalls spannender als die ewigen Wanderwege.
Von unten schaut der Gschöllkopf in den Augen eines Kindes ja doch recht beeindruckend aus. Aber nach 45 Minuten ist man dann auch schon oben. Etwas enttäuscht war Helene dann aber doch, dass sie dort oben keine Hütte vorfand. Der Blick von hier oben auf den Achensee, das Karwendel, aber vor allem das übrige Rofan ist schon imposant. Ich schaute also ein wenig wehmütig zu Rofanspitze, Hochiss und Sonnwendjoch, während Helene ein paar Runden durch das „Adlernest“ drehte.
Begleitet vom stetigen Gebimmel der Kuhglocken stiegen wir wieder ab mit der Absicht, uns ein gemütliches Picknick-Plätzchen bei einem Kletterfelsen zu suchen. Das fanden wir auch und die Kinder begannen gerade Gefallen zu finden am Herumklettern. Es hätte also ein schöner Ausklang werden können, wenn uns nicht die dreisten Kühe regelrecht verjagt hätten. Unsere Tochter war seitdem nicht mehr gut auf Kühe zu sprechen. Wieder unten angekommen, wählten wir die Mauritz-Alm für unsere Brotzeit aus, bevor wir wieder in die Gondel stiegen.
Wer die Stille der Berge sucht, ist woanders sicher besser aufgehoben. Aber die Kids finden soetwas ja auch mal ganz spannend. Für diese kleine Tour empfiehlt sich aber sicher ein Tag unter der Woche, außerhalb der Urlaubsmonate.