Von Duft zur Daffnerwaldalm

Im vergangenen Spätherbst zog es mich mit meiner und zwei weiteren Familien mal wieder an den Samerberg im Chiemgau. Eine der abwechslungsreichsten Familienwanderungen führt dort zur Daffnerwaldalm unterhalb des Heubergs (1338 m). Dort kann man gleich zwei bewirtschaftete Hütten ansteuern: die Deindlalm und die Laglerhütte.

Daffnerwaldalmen

Alm mit Riesenspielwiese

Zur Daffnerwaldalm führt nicht nur ein Forstweg, sondern auch ein wunderschöner abwechslungsreicher Wanderweg. Und das macht die Tour zum einen zu einer schönen Rundtour, und zum anderen auch für Kindern spannend.

Daffnerwaldalmen

Mystische Stimmung im Herbstwald

Wir trafen uns bei vier Grad und dichtem Nebel auf dem Parkplatz am Duftbräu (Örtchen Duft) zwischen Nußdorf und Samerberg. Es war nicht absehbar, ob wir die nieselnasse Suppe noch hinter uns lassen würden. Wenige Meter hinter der Gaststätte führt ein schmaler Weg rechts von der Straße weg und am Fluderbach entlang hinauf – der Einstieg zur Tour. Man folgt dem Weg stets am Bach entlang leicht bergauf und passiert einige kleine Wasserfälle. Im Sommer bieten sich hier den Kids schöne Plätze zum Erfrischen und Spielen. Wir dagegen bewunderten die wunderschönen Spinnennetze, die das feuchtkalte Wetter im Wald zum Vorschein bringt.

Daffnerwaldalmen

Netzkunst

Doch kaum, dass wir aus dem Wald traten, wurde es unverhofft sonnig und warm. Wir wanderten den Pfad entlang über eine hübsche Lichtung und kamen an einen Forstweg, den wir nur überquerten. Weiter ging es auf dem Pfad über eine Wiese und wieder in einen lichten Wald bis dieser nach ein wenig Kraxelei den Blick auf die Almwiese und den Heuberg freigab. Die Gegend mutet hier fast schon alpin an, dabei befindet man sich nach 300 Höhenmetern gerade knapp über 1000 Metern. Jetzt nur noch den Hügel hinauf und schon erblickten wir die Laglerhütte.

Daffnerwaldalmen

Wiesenspiele unterm Heuberg

Spätherbst in den Bergen: Unten pfui, oben hui

Mittlerweile war es hier herrlich warm in der Herbstsonne, während sie im Tal noch gegen den Nebel kämpfte. Typisch Spätherbst in den Alpen: Oben hui, unten pfui. Da die Menge der Gäste bereits die Kapazitäten der Hütte sprengte, stellten wir unsere Bank auf der Wiese auf. Die Kinder hatten ihren Spaß am Wiesenhang und holten sich – fleißig, fleißig – ihren Wanderstempel in der Hütte ab.
Daffnerwaldalmen

Hier blühen im Frühjahr die Krokusse

Auf dem Rückweg folgten wir zunächst dem Forstweg an der Deindlhütte vorbei ein Stück hinab, bis rechts ein weniger begangener Weg durch den Wald abzweigte, der direkt oberhalb des Gasthauses Duftbräu herauskommt. Das schöne hier: Es gibt einen großen Holzspielplatz mit Spielhütte – die Gaudi-Alm – wo sich die Kleinen noch einmal richtig austoben können, während wir das Sonnenuntergangs-Bierchen genießen.

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Die Gaudi-Alm für Nimmermüde

Tipp: Im Frühjahr verwandelt sich die Alm in ein Krokusmeer – habe ich mir sagen lassen. Ist also definitiv auch einen Besuch wert, sobald der Schnee das Feld geräumt hat.

Der Tourverlauf zur Daffnerwaldalm:

Daffnerwald_Tourverlauf

Wie hoch? 350 Höhenmeter im Auf- und Abstieg
Wie weit? 5,5 Kilometer
Wie lang? 2,5 bis 3 Stunden (ohne Pausen)