Gore-Tex zur Detox-Kampagne von Greenpeace

Nachdem die Firma Vaude bereits eine Stellungnahme zur Detox-Kampagne von Greenpeace in Umlauf gebracht hat, hier nun das gekürzte und unkommentierte Statement der Firma Gore-Tex dazu:


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hat vor Kurzem einen Bericht über per- and polyflourierte Chemikalien (PFC) in der Outdoor-Bekleidung veröffentlicht. Dabei wurden durch zwei Testinstitute 14 Outdoor Jacken und Hosen getestet. Unter den getesteten Produkten waren auch fünf Produkte die mit GORE-TEX® Laminaten hergestellt wurden.
Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass alle 14 getesteten Produkte eine extraierbare Menge von PFCs enthalten. Selbst Bekleidungsstücke bei deren Produktion laut Hersteller bewusst auf den Einsatz von Flourchemikalien verzichtet wurde – wie bei den Jacken von Fjällräven und Zimtstern – wurden geringe Mengen von Flourchemikalien nachgewiesen. Der niedrigste PFOA Gehalt aller getesteten Produkte wurde in einem Produkt mit einem GORE-TEX® Laminat gefunden. Dieser Wert war sogar niedriger als derjenige von Jacken die als PFC frei ausgezeichnet waren. Greenpeace fordert die Bekleidungshersteller dazu auf umweltgefährdende Chemikalien durch harmlosere Alternativen zu ersetzen. Greenpeace behauptet, dass PFC freie Alternativen bereits heute zur Verfügung stünden.

Hinsichtlich dieses Berichts möchten wir Folgendes feststellen:

Der Aussage von Greenpeace, wobei wahrhaft ökologisch jene Kleidung ist, die lange getragen wird, stimmen wir uneingeschränkt zu.Ökobilanzen und Umweltexperten sind einer Meinung: Produkthaltbarkeit und Langlebigkeit sind die entscheidenden Faktoren um den ökologischen Fußabdruck von Outdoor-Bekleidung zu verringern.
GORE-TEX® Produkte sind als höchst funktionell und lange haltbar bekannt. Aufgrund der Auswahl hochentwickelter Materialien und durch modernste Herstellungsprozesse stellen wir branchenweit führende Produkte her, die in hohem Maße haltbar sind. Die lange Verwendbarkeit unserer Produkte trägt dazu bei, in einem erheblichen Umfang Rohmaterialien und Energie einzusparen, die sonst zur Produktion kurzlebigerer Produkte eingesetzt worden wäre.

Dennoch gibt es im Bericht von Greenpeace auch Aussagen, mit denen wir leider nicht übereinstimmen können, unter anderem:

„Alle PFCs sind ebenso umweltschädlich wie PFOA und PFOS und sollten daher auch gesetzlich gleich geregelt werden.“
Unseres Wissens ist es allgemein anerkannt, dass PFCs eine ganze Klasse sehr unterschiedlicher Materialien mit äußerst unterschiedlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften umfasst. Alle Materialien dieser Gruppe gleich zu bewerten ist nicht richtig. Die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA verlangt von den Herstellern kürzerkettiger PFCs vor deren Markteinführung ausführliche Testdaten die nachweisen, dass diese sicherer, weniger bioakkumulativ und weniger toxisch sind als PFOA und andere längerkettige perflourinierte Substanzen.

„Verbraucher sollten sich mit weniger funktioneller Outdoor Bekleidung zufrieden geben.“
Wir stellen eine anhaltende Nachfrage nach Leistung und Funktionalität bei Outdoor Bekleidung fest. Aufgrund unserer 30jährigen Erfahrung in diesem Markt wissen wir, dass Verbraucher nach wie vor eine hohe Leistungsfähigkeit und Funktionalität ihrer Bekleidung von uns erwarten. Unsere Materialien erlauben es den Verbrauchern ihre Bekleidungsstücke lange und vielfältig zu nutzen. Dies hilft den Verbrauchern und der Umwelt.

Um die Aussage zu untermauern, dass PFC freie Alternativen einen akzeptablen Grad an Leistung bieten, zitiert der Bericht eine noch unveröffentlichte Studie. Diese Studie basiert nur auf fünf Materialien. Sie kann deshalb nicht als repräsentativ für die gesamte Industrie angesehen werden. Uns jedenfalls ist es bisher nicht gelungen, PFCAlternativen zu identifizieren, die es erlauben würden, an unseren Leistungsversprechen festhalten zu können.Auch andere Branchenunternehmen kommen – was die mögliche Leistung alternativer Produkte angeht – zum gleichen Ergebnis.

Sowohl der Öko-Tex® Standard 100 als auch der bluesign® standard werden kritisiert. Wir meinen, dass beide Standards auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und die festgelegten Grenzwerte auf einer sorgfältigen Bewertung der toxikologischen und Umweltaspekte beruhen.Alle Produkte mit einem GORE-TEX® Laminat, die von Greenpeace getestet wurden, lagen weit unter den Grenzwerten des Öko-Tex® Standards 100 und unter denen des bluesign® Standards (0,000005 Gewichts-% PFOA)

Gore unterstützt das Ziel, alle Emissionen in der gesamten Herstellungskette zu minimieren. Deshalb kontrollieren wir unsere Herstellungsprozesse und Emissionen engmaschig. Wir unterstützen aktiv dieindustrielle Zusammenarbeit in der Chemical Management Work Group (CMWG) und der Sustainable Apparel Coalition (SAC), um die Umweltleistung der Outdoor-Bekleidung zu verbessern.