Lupaco aus München: Outdoor-Modelabel für die ganze Familie

LogoWer Outdoorbekleidung für Kinder sucht, stößt zunächst auf vertraute Outdoormarken wie Vaude, Patagonia, Jack Wolfskin und wie sie alle heißen. Große Firmen also, die mit hohem Aufwand seit Jahrzehnten die Funktionalität ihrer Kleidung beinahe zur Perfektion gebracht haben und deren Damen- und Herrenkollektionen sich bereits am Markt etabliert hatten, bevor das Kindersortiment aufgebaut wurde. Große Konkurrenz für jemanden, der versucht, ein neues Label für Kinderoutdoormode am Markt zu etablieren. Das bekam vor gar nicht allzu langer Zeit das Berliner Outdoorlabel Finkid zu spüren, als die Firma 2009 Insolvenz anmelden musste und schließlich von Elkline aus Hamburg übernommen wurde. Seit nunmehr einem Jahr versucht sich Eva Corsten mit ihrem Label Lupaco Munich darin, ihren Platz am Markt zu finden.

Die Kollektion von Lupaco Munich stammt genau genommen – anders als der Name zunächst vermuten lässt – aus Seeshaupt am Starnberger See (im Süden von München) und enthält sowohl Damen- und Herrenoutfits als auch die dazu passende Outdoorbekleidung für Kinder. Ein Familien-Modelabel sozusagen. Für die kalte Jahreszeit hat Eva Corsten, Mutter von drei Kindern, für das junge Münchener Modelabel schicke Daunenjacken, Skijacken und -hosen, sowie eine Softshelljacke entworfen.

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Viel Funktion, aber vor allem Optik

Wo aber will sich das junge Modelabel aus München angesichts der starken Konkurrenz, die in Sachen Funktion von kleinen Firmen kaum zu schlagen ist, am Markt positionieren? Eva Corsten setzt mit ihrem Modelabel auf einen originellen Schnitt: Die Regen- und Skihosen haben den Schnitt einer Five-Pocket-Jeans. Insgesamt sind die Stücke durch einen modernen, figurbetonten Schnitt geprägt. Die Farben hingegen sind eher klassisch, statt quietschbunt: „Die Sachen von Finkid sind viel verspielter als unsere Kollektion“, sagt Corsten.

 
Jethose "Alaska"

Jethose „Alaska“

Neben einer attraktiven Optik verspricht Eva Corsten auch hohe Funktionalität für ihre Outdoorbekleidung, sprich wasserdicht und winddicht sollen die Sachen sein. Das Obermaterial der Skikombi ist dabei ein Softshell mit einer 10.000er Wassersäule, gefüttert mit einem Washpadding und Jerseybaumwolle. Und was ist, wenn die Baumwolle nass wird? Bekanntermaßen trocknet sie nicht gut und wird dann schnell kalt. „Die Kleinen schwitzen gewöhnlich nicht so viel und wir haben die Kleidung so geschnitten, dass kein Wasser von außen hineinkommt“, entgegnet Eva Corsten. „Außerdem zieht man auch Skiunterwäsche drunter.“

Cool und exklusiv

Lupaco Munich wird von hongkong-chinesischen Firmen produziert, deren Fabriken in China stehen. Eva Corsten ist selbst einmal jährlich vor Ort. Ihre Erfahrung: „In China hat man gute Möglichkeiten, sozial verträglich produzieren zu lassen, wenn man die richtige Fabrik auswählt.“ Ihr Ziel ist es vorerst, in jeder größeren deutschen Stadt mit einem Vertriebspartner Fuß zu fassen, wobei sie auch in Österreich und der Schweiz Potenzial sieht. Derzeit verkaufen diverse kleinere Läden für „die etwas andere“ oder „exklusive“ Kindermode Stücke von Lupaco, und zwar in München, Hamburg, Magdeburg, Dresden, Kassel und einigen kleineren Städten. Für eigene Stores besitzt das kleine Zwei-Mann-Unternehmen derzeit noch keine Kapazitäten.

Skijacke "Sporty yellow"

Skijacke „Sporty yellow“

Mein Fazit: Lupaco Munich sieht richtig cool aus und hält die Kleinen im Freien eine Weile warm und trocken. Je nachdem, welche Membran in der Kleidung verarbeitet ist oder welche Beschichtung das Außenmaterial hat, kann sicher auch ein Softshell dauerhaft wasserdicht sein. Dann könnte ich mein Kind damit auch in die Skischule schicken, wo es häufig in den Schnee fällt, oder stundenlang bei Minusgraden am Rodelhügel verbringen. Ob das Lupaco-Softshell aber diesen Anforderungen entspricht, bliebe zu testen.

Auf der ISPO in München Anfang Februar kann sich jeder selbst ein Bild von der neuen Kollektion machen.