Folge zwei meiner Best of Tauern (mit Kindern) widme ich dem traumhaften Obersulzbachtal und der Frage, wie man Familientouren so organisiert, dass man auch auf die eigenen Kosten kommt. Im Obersulzbachtal gibt’s ein echtes Schmankerl für Kinder: die Berndlalm (1514 m). An diesem wunderschön gelegenen Almgasthof mit Blick auf den Großen Geiger tummeln sich (auch kleinere) Kinder gern stundenlang. Warum? Dazu später.
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Blick von der Berndlalm ins Obersulzbachtal und auf den Großen Geiger |
Die Berndlalm, relativ am Anfang des Obersulzbachtals gelegen, lässt sich in ca. eineinhalb Stunden vom Parkplatz Hopffeldboden hinter dem Ortsteil Sulzau/Neukirchen erwandern. Wir wollten aber noch ein wenig höher hinaus, dorthin, wo das Tal sich öffnet und richtig schön wird. Deswegen haben wir uns und den Kindern auch diesmal ein Taxi gegönnt. Bei einem Preis von insgesamt 10 Euro für drei Kinder (kostenlos) und zwei Erwachsene ist das auch kein Luxus.
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Lädt zur Erfrischung ein: der Obersulzbach |
Familienwanderung am Obersulzbach
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Auf dem Weg von der Postalm zur Berndlalm |
Das Taxi hat uns etwas weiter ins Tal hinein gebracht, zur Postalm. Von dort aus sind wir mit den Kindern ganz gemütlich ca. eine Stunde am Obersulzbach entlang gen Berndlalm gewandert. Das ist für uns ein Spaziergang, für die Kinder eine abwechslungsreiche kleine Wanderung. Besonders im Sommer an heißen Tagen lädt der Bach immer wieder zu Erfrischungspausen ein. Teilweise ist er sehr leicht und über sandiges Ufer in kleinen Buchten zugänglich. Auch große Felsen am Flusslauf laden zum Sonnenbaden ein oder zum Klettern oder zum Verstecken spielen.
Am Ende des Spaziergangs werden die Kinder bei der Berndlalm nicht nur mit einem schönen Spielplatz, sondern auch mit einem liebevoll angelegten und gepflegten Streichelzoo belohnt. Hier gibt’s fast alles, was sich gern streicheln oder füttern lässt: Ziegen, Kaninchen, Meerschweinchen, ein Esel etc. Aber auch Gänse, und in direkter Nachbarschaft balgen sich die Murmeltiere. Das Highlight für unsere Kinder war jedoch die selbstgezimmerte, etwa zwei Meter hohe Kugelbahn (siehe Bild unten), eher ein Kugelturm, den die Kinder erklettern können.
Im Alleingang zum Seebachsee
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Durchs Hochfilz zum Seebachsee |
Während die Familie hier gut beschäftigt war, bin ich zum idyllisch gelegenen Seebachsee auf 2083 Metern hinaufgewandert. Der schöne Wanderweg führt teils über Holzbohlen durch ein hübsches Hochfilz, quert mehrere Bachläufe und führt dann am rauschenden Seebachfall entlang immer flacher werdend zum Kessel des versteckt aber wunderschön liegenden Karsees.
Der erwartete mich noch halb zugefroren und teils noch mit einer dicken Eisschicht. Denn der Winter hatte auch hier noch einmal spät zugeschlagen. Wegen der starken Regen- und Schneefälle noch in der Woche zuvor, war der übliche Aufstieg ab Hopffeldboden noch gesperrt. Oben musste ich noch einige Schneefelder queren, aber dafür war ich herrlich allein unterwegs. Lediglich die neugierigen und vielleicht auch hungrigen Schafe auf der Seebachalm waren hartnäckige Verfolger.
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Der Seebachseetaut langsam auf |
Nachdem ich die vom See ausgehende Ruhe ausgiebig genossen hatte, bin ich auf der Aufstiegsroute abgestiegen, um an der Berndlalm auf eine entspannte, sonnengebräunte Familie zu treffen. Einfach herrlich, wenn sich eine Familienwanderung mit ambitionierten Touren kombinieren lässt.