Vöran? Kennt keiner. Hafling? Ahja, klingt nach Pferden. Aber wo ist das? Die beiden Örtchen haben gemeinsam mit Mölten und Jenesien auf einer Sonnenterrasse hoch über Meran und Bozen Platz genommen. Die nennt sich Tschögglberg, grenzt an Meran 2000 und bietet zwischen 1300 und 2100 Metern Höhe eine überraschende Vielfalt familienfreundlicher Wanderrouten (und – ganz nebenbei – wunderschöner Genuss-Mountainbiketouren vor Dolomiten-Panorama). Während es unten im Tal im Sommer drückend heiß wird, genießt man hier oben moderate Temperaturen.
Live dabei bei der Heuernte |
In dieser Gegend scheint das Geschäft mit dem Urlaub auf dem Bauernhof (roterhahn.it) zu florieren. Jedenfalls ist die Auswahl groß und wir wollten das einmal probieren. So viel vorweg: Es war ein voller Erfolg! Für Kinder – sogar für unsere „Prinzessin“, die am liebsten mit Ballerinas und Röckchen im Stall erschien – ist so ein Bauernhof mit Viehhaltung ein echtes Abenteuer.
Es muss ja nicht immer ein echtes Haflinger sein |
Wir landeten im sympathischen, jahrhundertealten und traditionsschwangeren Beimsteinhof der Familie Kröss – gleich neben dem Beimsteinkogel, dem Hausberg von Vöran. Dieser Hof schmückt sich in der Bewertungsliste von Roterhahn.it mit vier (von vier) Blumen. Dort muss man also auf Komfort nicht verzichten. Nagelneue Ferienwohnungen, modern und mit Liebe zum Detail eingerichtet (und so neu, dass sie auf der Homepage noch nicht zu finden sind), gemütlicher Aufenthaltsraum, Spielzimmer für Schlechtwettertage und einfach herrlich der Frühstücksservice mit hofeigenen Produkten! Wer will schon im Urlaub Tag für Tag mit herausgeputzten Kindern pünktlich zum Frühstücksbuffett erscheinen müssen, wo die lieben Kleinen sich dann bitte auch noch anständig benehmen mögen? Der Morgen ist in unserem Familienalltag stressig genug. Das brauche ich nicht auch noch im Urlaub.
Spielplatz mit Aussicht |
Natürlich gibt es auf dem Beimsteinhof einen Spielplatz, bzw. zwei, aber was die Kids eigentlich interessierte, waren die Kaninchen, die Meerschweinchen und der Kuhstall. Und die Aufforderung, im Stall mitzuhelfen, nahm die Große wörtlich: Was gibt es für Stadtkinder Spannenderes zu erleben, als zuzusehen, wie der Kuhmist unter den Hinterteilen der Kühe hinweg mit einem automatischen Dungschieber aus dem Stall gekehrt und draußen mit einem „Platsch“von der Güllegrube aufgefangen wird? Dem Senior-Bauern beim Melken zuzusehen und der frischen Milch, wie sie durch Rohre an der Decke fließt, bevor sie in Milchkannen landet. Oder zuzusehen, wie die Kälbchen lautstark ihren Milchkanister leerschlabbern?
Noch etwas schüchtern, aber der Wille ist da. |
Bei der Heuernte in die Heuhaufen zu hüpfen; zu erleben, wie das Heu auf dem Feld vom Erntewagen geschluckt, im Heuschober abgeladen und am Ende durch die Decke des Kuhstalls hinabgeworfen wird, wo es die Kälbchen fressen. Und das Beste: Mit den Kindern von Jung-Bauer Ignaz auf den Erntewagen zu klettern und mitsamt der wachsenden Ladung Heu hinterm Traktor über das Feld gejuckelt zu werden! All das eben, was Stadtkinder nur aus ihren bunten Bilder- und „Tiptoi“-Büchern kennen.
Heuernte – und die ganze Familie hilft mit |
Ok, Helene muss noch ihre Scheu vor den ausgewachsenen Kühen verlieren. Deren große raue Zungen hatten wohl etwas Furchteinflößendes für sie. Aber das kriegen wir hin – beim nächsten Urlaub auf dem Bauernhof.
Natürlich waren wir auch wandern. Davon berichte ich Euch im nächsten Post.
Macht Euch ein Bild vom Beimsteinhof!
Hier gibt es noch mehr Bauernhöfe in Südtirol: Roter Hahn
Und hier bekommt Ihr noch mehr Information zur wunderbar abwechslungsreichen Region: Meran 2000 und Tschögglberg.