„Das ist ja ein richtig spannender Weg!“ Nein, diesen Satz eines siebenjährigen Mädchens lege ich ihm wirklich nicht in den Mund. Das hat die Kleine tatsächlich zu mir gesagt. Neulich auf dem Weg zur Hochalm. Wenn schmale Steige, eine abwechslungsreiche Wegführung mit kleinen Kraxeleinlagen, weitläufige Almen und genügend Gelegenheiten zum Spielen – zum Beispiel am Wasser – und ein schöner Gipfel zur perfekten Wanderung mit Kindern gehören, dann ist die Tour zur Hochalm mit Sicherheit eine. Jedenfalls waren die fünf Mädels mit ihren sechs und sieben Jahren schwer begeistert. Und ihre Eltern folglich auch.

Keine Langeweile auf dem Steig zur Hochalm
Aber nicht nur, dass der Weg von der Stubenalm am Achenpass startend durch den herbstlich leuchtenden Mischwald von Beginn an die Sinne und Beine der Kinder auf Trab hielt, auch das Picknick bei der Mitter-Hütte und der aussichtsreiche Gipfel begeisterte sie. Die Mitter-Hütte war sogar noch einmal geöffnet, hatte aber nur noch Getränke im Angebot. Die Oktobersonne schien aus vollen Kräften und erledigte den Rest. „Ich will hier nie wieder runter“, schwärmte die Kleinste am Gipfelkreuz.

Gipfelglück für die Mädels
Wir sind dann trotzdem abgestiegen, aber nicht auf dem selben Weg. Und auch nicht über den üblichen Rundweg über die Hölleialm. Dieser zieht sich zu sehr am Ende hin. Ich wollte nach Süden Richtung Sylvenstein-Stausee absteigen, eine kleine Überschreitung sozusagen. Denn dort unten würden abenteuerliche Gumpen zum Spielen auf uns warten.

Die Mitter-Hütte umgibt herrliches Almgelände
Zurück an der Mitter-Hütte hielten wir uns deswegen rechts in Richtung Hölleialm. Ein spannender, felsdurchsetzter Steig, auf dem sich die Kinder ein bisschen konzentrieren müssen, führt in ca 20 Minuten dort hinunter. Noch bevor die Almhütte in Sicht kommt, zeigt ein Wegweiser den Abstieg zum Sylvenstein-Stausee an. Der Weiterweg ist wieder leichter zu gehen, stößt unten auf die eine Schlucht und endet bei den besagten Gumpen.

Erfrischung bei der Mitter-Hütte
Ich hatte mein Auto vor der Tour am Parkplatz nahe der Gumpen abgestellt (dort starten übrigens auch die meisten Wanderer zur Hochalm), während die anderen an der Stubenalm geparkt hatten, etwa sechs Minuten Fahrzeit weiter. Nach unserem Abstieg stiegen die Fahrer der anderen Familien in mein Auto, um ihres vom Ausgangspunkt zu holen. Währenddessen vertrieben sich die Kinder mit den verbliebenen Erwachsenen an den tollen Gumpen die Zeit. Übrigens bietet die Isar unterhalb des Parkplatzes dort auch einen tollen Platz, um den Tag spielerisch ausklingen zu lassen.

Spielen an den Gumpen
Dass der Tour zu dieser Jahreszeit die Einkehr fehlt, machte an diesem spätsommerlichen Herbsttag rein gar nichts aus. So war es ein Naturerlebnis vom Feinsten, dass ich jeder Familie empfehlen kann.
Tourverlauf Hochalm
Gut zu wissen
Während des Almsommers könnt Ihr mit einer Brotzeit auf der Mitter-Hütte rechnen. Aber darauf verlassen solltet Ihr Euch nicht. So ein Picknick macht auch großen Spaß. Nach der Tour empfehle ich Euch, den Tag im Gasthof Glashütte ausklingen zu lassen, gleich hinter Stubenalm auf dem Weg zurück Richtung Kreuth.
Tel.: 08029/569, Mo und Di Ruhetag
Gleich gegenüber des Parkplatzes, am Startpunkt, liegt die Stubenalm. Der breite Karrenweg ist ein Privatweg und es gibt gelegentlich Ärger mit dem Bauern, weil jeder diesen Weg nimmt, statt dem Wegweiser zu folgen und hinter dem Haus die Wanderung zu beginnen. Erspart Euch den Ärger, folgt dem Wegweiser!
Vom Endpunkt der Tour nahe dem Sylvensteinsee mit dem Auto zurück zum Startpunkt in Stubenalm braucht ihr nur 6 oder 7 Minuten. Wenn ihr allein unterwegs seid, könnt ihr ein Fahrrad am Endpunkt abstellen. Das dauert natürlich etwas länger. Ich finde aber, so ist die Tour perfekt. Die Gumpen sind ein Muss und auch die Isar bietet einen sonnigen Platz zum Spielen, bis Papa mit dem Auto zurück ist.
Anfahrt
Von München über die A8 bis Holzkirchen und über Tegernsee und Rottach-Egern nach Kreuth. Auf der Bundesstraße weiter durch Wildbad Kreuth und Glashütte. Kurz darauf ist links der Parkplatz ausgeschildert. Alternativ über Bad Tölz, Lenggries und Sylvensteinstaussee – dahinter links Richtung Kreuth. Hinter Stuben den Parkplatz rechts nutzen.
Wie lang? ca 2,5 h bis 3h Aufstieg, 2h Abstieg
Wie hoch? ca 500 Hm im Aufstieg, 600 Hm im Abstieg
Wie weit? 7,5 km
Vielen Dank für den ausführlichen Wanderbericht; wir haben uns gestern spontan inspirieren lassen und sind mit unseren zwei Kleinen auf Euren Spuren gewandert. Allerdings sind wir an der Hölleialm nicht wie Ihr rechts Richtung See gegangen sondern links wieder Richtung Parkplatz. Wir sind einfach der Beschilderung gefolgt und wurden nicht enttäuscht. Der Weg ist das erste Stück ab der Hölleialm etwas schmaler, aber nicht weniger aufregend und im unteren Teil wird man durch eine kleine Klamm geführt(mit Durchquerung und einer kleinen Holzbrücke) ab der Hölleialm haben wir mit unserem knapp 4 Jährigen ca. 1 1/4 Std. bis zum Parkplatz gebraucht.
Viele Grüße und macht weiter so
Danke Sebastian! Ich bin diesen Rückweg einmal allein gegangen. Ist auch hübsch. Aber zugegeben: Ich wollte die Gumpen als Abschiedshighlight :-) Schönen Wanderherbst wünsche ich Euch! Ute