Das war doch noch einmal richtig schön! Zum Abschied von der Wandersaison gab’s vor zwei Wochen noch einen kleinen Rekord für unsere Vierjährige. Und es hat sich gezeigt, dass Kids in diesem Alter konditionell schon so einiges drauf haben. Alles eine Frage der Motivation.
Vor der Schönfeldhütte |
Das Spitzingsee-Gebiet hat diverse hübsche Familientouren zu bieten, vor allem aber auch eine herrlich urige Gondel, die Taubensteinbahn. Um eine kleine Wanderung mit dieser ausklingen zu lassen, muss man also am besten erst einmal bis hoch zur Bergstation (1613 m) kommen. Dorthin führt zum Beispiel der Weg über die Schönfeldhütte, eine hübsch gelegene Alpenvereinshütte der Sektion München/Oberland auf 1410 Metern.
Wir starteten am Parkplatz am Spitzingsattel und nahmen den Steig, der links steil bergan in den Wald führt. Dort geht’s dann leider ziemlich holprig weiter. Steige sind spannender als Forstwege. Aber dieser Weg ist für ganz Kleine auf Dauer dann doch ermüdend und er zieht sich recht lang durch den Wald. (Anmerkung: Sechs Jahre später liest sich das wie ein Scherz. Auch der Achtjährige hatte keinerlei Mühe und im Gegenteil Spaß auf der Tour. Und lang ist die Strecke dann auch nicht mehr. Wie die Zeit vergeht…) Achtung: Wenn es zuvor geregnet haben sollte, dann spart Euch diesen Weg für den Abstieg! Er ist steinig und verwurzelt und nach Regen entsprechend rutschig.
Wunderschön gelegen und auch im Winter ein schönes Ziel |
Hat man aber einmal den Wald hinter sich gebracht, wird’s richtig schön: Blick auf Spitzingsee unten, Taubenstein und Jägerkamp oben und Bodenschneid gegenüber. Und gar nicht weit weg schwebt die Gondel hinab. (Anmerkung: Die Taubensteinbahn wurde 2015 stillgelegt.) Damit haben (hatten) die Kids immer ein lohnendes Ziel vor Augen. Direkt hinter dem Wald verzweigt sich der Steig. Wir nahmen glatt den falschen, der rechts auf der Höhe weiterführt. Zum Glück habe ich’s noch rechtzeitig bemerkt: Der richtige Weg führt links hinauf über den Wiesenbuckel. Und nach nur ca. 20 Minuten begleitet von Sonnenschein und feinstem Fön erblickten wir die Schönfeldalm mit der Schönfeldhütte.
Blick zur Gondel |
Hier sollte man unbedingt einkehren und den üppigen Kaiserschmarrn probieren. Überhaupt lässt es sich hier bestens speisen, denn die Hütte ist Teil des Programms „So schmecken die Berge“ – lecker. Wir hatten zwei Portionen zu viel Kaiserschmarrn bestellt und zogen nach einer Stunde mit zwei großen „Doggy Packs“ voller Kaiserschmarrn weiter.
Endspurt zur Bergstation bevor der Regen kommt |
Ich war mir nicht sicher, ob Helene noch einmal 250 Höhenmeter packen würde bis zur Bergstation, ohne die Lust zu verlieren. Sie hatte ja schon 300 Höhenmeter in den Beinen. Aber den verblockten Weg durch den Wald zurückzugehen, war keine verlockende Option und die Kinder wollten Gondel fahren. Mit diesem Ziel vor Augen zuckelten die Kinder tapfer bergan ohne zu nörgeln. Schade nur, dass wir irgendwelchen Leuten auf irgendeinem Trampelpfad über die „Skipiste“ folgten, statt auf die Wegmarkierung zu achten. So landeten wir mal wieder im Matsch, bevor wir dann doch wieder zum eigentichen Weg zurückkehrten. Und der ist wirklich lohnenswert.
Angekommen auf dem Sattel, auf dem auch die Bergstation steht, bietet sich einem ein toller Blick u.a. auf das Taubensteinhaus. Den Taubenstein stelbst kann man von hier aus auch in kurzer Zeit erreichen. Der Gipfelanstieg mit seinen Klettereinlagen ist aber erst ab zehn Jahren empfehlenswert. Für Zeitvertreib sorgt an der Bergstation ein Spielplatz. Den ließen wir links liegen und stiegen gleich in die Gondel. Und das ist für unsere Kinder immer wieder ein Riesenspaß.