Söll, Hopfgarten, Brixen, Westendorf oder Kelchsau – wer im Winter mit Familie in die Kitzbüheler Berge fährt, kommt zum Skifahren. Aber was, wenn die Kids mal keine Lust mehr auf Skikurs und Zauberteppich haben? Rodeln! Für die Kleineren gibt’s in der Kelchsau auch eine leichte Bahn, die sich mit einem schönen kleinen Spaziergang zur Haagalm verbinden lässt: die Rodelbahn Höhenbrandalm.
In Kelchsau bringt die Hofstattbahn, ein in die Jahre gekommener Zweiersessel, nicht nur Skifahrer, sondern auch Wanderer und Schlitten hinauf auf 1250 Meter. Natürlich kann man auch die Rodelbahn entlang 400 Höhenmeter durch den Wald hinaufstapfen, aber unser dreijährige Junior würde wohl nicht weit kommen. Und er liebt es Sessellift zu fahren. Dafür führt von der Bergstation ein hübscher Wanderweg in 15 Minuten zur urigen Höhenbrandalm hinauf.
Dort könnte man einkehren, sicher. Aber weil es so herrlich ruhig war und wir den leise rieselnden Schneefall genossen, sind wir den Wanderweg weitergelaufen. Das Wetter war besser als vorhergesagt, weshalb die Skipiste leer und wir fast die einzigen unterwegs waren. Der Weg führt immer auf der Höhe entlang, gelegentlich eine Skipiste oder einen Schlepplift querend. Junior staunt über die sporadisch hinabflitzenden oder im Schlepper hängenden Skifahrer. Und ich male mir aus, wie die Aussicht von hier oben wohl bei Sonnenschein wäre.
Nach nicht einmal einer halben Stunde kommt die Haagalm in Sichtweite. Von hier aus geht eine berüchtigte Rodelbahn hinab ins andere Tal – lang und steil. Nichts für uns. Also kehren wir ein, stopfen die hungrigen Mäuler mit Pommes und Spinatknödel – die sind nicht die besten – und kehren zurück zur Höhenbrandalm. Überhaupt ist die Haagalm nicht mal halb so behaglich wie die Höhenbrandalm. Aber das wussten wir nicht.
Nun ist es schon spät am Nachmittag und der Pistenbulli hat seine Fahrt aufgenommen. Über frisch gewalzten Ziehwegen hinterlassen wir unsere Spuren zur Höhenbrandalm zurück. Dort steigen wir auf die Schlitten und fahren, gebremst vom frischen Schnee, gemütlich durch die Kurven ins Tal. Nicht ganz. Aber dem Foischinger Hof ist die Straße für Rodler offiziell gesperrt. Zwei Kehren heißt es hinablaufen bis sich links ein steilerer Wiesenhang ins Tal öffnet. Den nehmen wir natürlich unter unsere Kufen und bringen die Kinder noch einmal richtig zum Jauchzen.
An der Dorfstraße angekommen müssen wir noch einige hundert Meter zurück zum Parkplatz des Sessellifts laufen.