Viele Wege führen zur Frasi, kurze steile, lange flache, Forsthatscher und einsame Steige. Welchen also nehmen? Die Frasdorfer Hütte liegt – wie der Name schon vermuten lässt – bei Frasdorf im Chiemgau auf 900 Metern Höhe. Und weil sie recht einfach zu erreichen ist und auch im Winter geöffnet hat, ist sie ganzjährig ein beliebtes Wanderziel für Familien mit kleineren Kindern. Deswegen wird’s in der Frasi bei schlechterem oder kaltem Wetter schon mal gemütlich eng. Für meine Große war es mit drei Jahren eine der ersten selbst gelaufenen Wanderungen zu einer Hütte, wie unser Wanderpass von damals verrät. Dieses Mal, kurz vor Weihnachten, sollte es eine Rodeltour werden, ganz offiziell auf dem breiten Forstweg, versteht sich. Aber was soll ich sagen? Schnee gab es natürlich nicht.
Obwohl, das stimmt so nicht ganz wie Ihr auf den Fotos sehen könnt. Aber rodeln konnten wir definitiv nicht. Also suchte ich Alternativen, damit der Aufstieg nicht zu zäh wird. Denn nichts ist langweiliger für Kinder als ein nicht enden wollender Forsthatscher.
Ein für Kinder spannender, nicht zu steiler Wanderweg durch erst lichten und dann tiefen Wald startet am Ortsende von Hammerbach bei Hohenaschau. Er empfiehlt sich an heißen Tagen im Sommer und für abenteuerlustige Waldläufer. Jetzt im Herbst und Winter hat dieser einsame Wald fast etwas Wildes, Verwunschenes. Der letzte Kilometer aber ist ein spannender Panoramaweg oberhalb von Hohenaschau, wo Eltern ihre Kinder auch gut im Blick behalten und Kleinere an die Hand nehmen sollten. Durch die Bäume könnt ihr immer wieder einen Blick auf das Schloss Hohenaschau erhaschen, das romantisch aus dem Tal hervorragt.
Oben angekommen, steht ihr vor der Hofalm, die im Sommer auch eine beliebte, urige Einkehr ist. Von dort sind es nur fünf Minuten Fußweg zur Frasdorfer Hütte.
Kurz und knackig dagegen der Aufstieg vom Schloss Hohenaschau. Vom zentralen Parkplatz geht es zunächst über die Prien und dann entlang des Zellgrabens in steilem Zickzack hinauf. Für kleine Kinder vielleicht etwas zu steil. Der Weg bietet sich aber als Rückweg von der Hofalm an, wenn ihr über die lange Variante aufgestiegen seid.
Uns erwartete leider kein allzu sonniger Tag und ich wollte die Vier- und Fünfjährigen unter uns nicht überfordern. Also entschied ich mich für die einfachste Variante: Von Sagberg oberhalb von Frasdorf führt ein breiter Wanderweg zuerst durch den Wald Richtung Hofalm. Nach etwa der Hälfte der gesamten Strecke führt ein schmaler Steig weiter geradeaus, während der Forstweg zur Frasi rechts abbiegt. Wir nehmen natürlich den spannenderen Steig und landen unversehens in einer Wiesenmulde, in der sich Schneereste gehalten haben.
Schon seltsam, was so ein bisschen Schnee mit Kindern anstellt. Die Freude war groß und erste Schneebälle flogen durch die Luft. Rund um die Hofalm war dann alles weiß. Die Kids ließen es sich nicht nehmen, ausgiebig im Schnee zu toben. Und weil das so schön war, nahmen wir nach der Einkehr in der Frasi den gleichen Weg zurück – allerdings nicht, ohne zuvor in der gemütlichen Stube der Frasi ein paar Portionen Spinatknödel zu verputzen.
Den meistbegangenen Weg durch den dichten Wald über die Forststraße vom Parkplatz Lederstuben bei Frasdorf sollte man sich mit den Kids tatsächlich für die Rodelabfahrten aufheben, es sei denn, man wandert mit dem Kinderwagen hinauf. Es gibt einfach zu viele schönere Alternativen.
Tourverlauf
Gut zu wissen
Sobald es schneit, wird die Rodelpiste präpariert und verspricht eine moderate Abfahrt. Ihr könnt auch mit einer einfachen Winterwanderung bequem zur Frasdorfer Hütte wandern und dort die Schlitten für fünf Euro ausleihen.
Im Sommer soll es vor der Hütte auch Murmeltiere geben. Auf jeden Fall gibt es verschiedene Nutztiere und einen Spielplatz für die Kinder. Informationen und Öffnungszeiten findet Ihr auf der Website der Hütte: www.frasdorfer-huette.de, Tel.: +49 / 8052 / 51 40
Von der Frasdorfer Hütte ist es nicht weit bis zum Laubenstein, im Winter wie im Sommer ein schönes leicht zu erreichendes Ziel. Eine Beschreibung dazu findet Ihr im Blog des Luftschubsers.
Anfahrt
Von München auf der A8 Richtung Salzburg bis zur Ausfahrt Frasdorf, in den Ort hinein und kurz vor der Kirche links hinauf Richtung Sagberg. Auf der Straße über die Wiesen immer geradeaus weiter (Abzweig zum Parkplatz Lederstube ignorieren) bis Haslau und vorm Jugendhaus in Haslau parken. Leider ist das geschlossene Café Sagberg und der Parkplatz davor zurzeit abgesperrt. So muss man das letzte Stück der Straße hinauflaufen.
Wie weit? 7,5 km hin und zurück
Wie lang? ca 3 h
Wie hoch? 200 Hm
Wart Ihr schon auf der Frasi? Auf welchem Weg seid Ihr hinaufgewandert? Oder seid Ihr sogar schon dort gerodelt? Ich freu mich, wenn Ihr Eure Erlebnisse hier mit mir teilt.
Schöner Post!
LG Tim